Der schwache Kurs der Lira und die ungewisse Politik in der Türkei fangen an, sich auf die Banken auszuwirken. Für die Regierungschefin Recep Tayyip Erdogan ist dies drei Woche vor den Neuwahlen sehr unangenehm. Der Monat Mai hat für die Anteilseigner türkischer Banken schlecht angefangen. Letzten Mittwoch ist der Bankenindex der Istanbul Stock Exchange um 4 Prozentpunkte gefallen.
In den Papieren der Türkischen Garantie Bankasi, dem zweitgrössten Privatfinanzinstitut des Bundes, gingen gar 5,6 nach. Anlaß war eine Aussage der US-Ratingagentur Fitch: Die Ratingagentur hat 25 türkische Banken auf "Rating Watch Negative" gesetzt, was wiederum zur Folge hat, daß die Ratingagentur über ein Downgrade der Finanzinstitute nachdenkt. Die Behörde begründete dies mit Bedenken hinsichtlich der Aktivaqualität, der Kapitalausstattung und der Liquiditätssituation der Banken.
Türkische Banken haben sich in den letzten Jahren gut mit Erdogan abgesprochen. Die türkische Volkswirtschaft ist im vergangenen Jahr um 7,4 Prozentpunkte gewachsen und hat selbst China und Indien übertroffen. Der künstliche Aufschwung brachte den Banken einen glänzenden Gewinn. Nun müssen die Finanzinstitute befürchten, dass ihnen, wie der gesamten tÃ?rkischen Volkswirtschaft, eine Bruchlandung bevorsteht.
Immer mehr türkische Konzerne geraten durch die Entwertung in Bedrängnis. Türkische Konzerne erhalten Fremdwährungskredite in Höhe von mehr als 330 Millionen Euro (282 Millionen Euro). Einen großen Anteil daran haben Auslandsbanken. Die spanischen Banken haben mit knapp 83 Billionen Euro das höchste Exposure, gefolgt von den französichen Banken mit gut 34 Billionen Euro.
Die deutschen Finanzinstitute gewährten Kredite von fast 13 Mrd. USD am Bosporus, die schweizerischen Banken fast 6 Mrd. USD. Eine weitere Gefahr ist die Integration zweier europäischer Grossbanken in den tuerkischen Finanzsektor: Die Spanier BBVA haelt fast 50 Prozentpunkte der Bankasi-Garantie, und die Italiener UNICLAB haben einen Anteil von gut 40 Prozentpunkten an Yapi Kredi, der viert groessten tuerkischen Banken.
In der Türkei sind auch die holländischen Finanzdienstleister ING und Rabobank tätig. Experten weisen auf die Gefahren hin, die der Zusammenbruch der Lira zu einer Krise der Türkei im Bankensektor mit sich bringen könnte, die auch die europäischen Finanzinstitute betreffen würde. Diese Krisensituationen kommen der tuerkischen Bundesregierung so kurz vor den Neuwahlen unangenehm. Nach Erdogan den Niedergang der Lira bereits als "Verschwörung fremder Mächte" bezeichnet hatte, weist Bundeswirtschaftsminister Nihat Zeybekci nun die Verwarnung der Rating-Agentur Fitch als "manipulativ und spekulativ" zurück.
Möglicherweise überarbeitet die Firma die Bewertung - aber vermutlich nicht zum Nachteil.
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